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Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner

Ameisenbergstraße 65
D-70188 Stuttgart

Tel. 0(049)711-486165 oder 0(049)17649377411 - Fax 0(049)711-4800408
E-mail: antiquariat@musik-druener.de - Internet: www.musik-druener.de

Mitglied im Verband Deutscher Antiquare e. V.

USt-IdNr. DE 147436166

Angebote Februar 2018 

 

001.

ADAM, Adophe (1803-1856). ¾-Profil-Porträt eines sehr jugendlichen Adam mit Brille. Radierung (Pix. Cäcilie Brandiger, Druck A. Kneisel). [Um 1840]. 1 Bl. (28x20,6 cm), sehr leicht fleckig an den Rändern, insgesamt gut erhalten.

€ 65,00

Der aus dem Elsass stämmige Adam wurde von Reicha und Boïeldieu ausgebildet und ist insbesondere für seine Bühnenwerke berühmt: Le Chalet (1834), Giselle (1841), La poupée de Nuremberg und Si j’étais roi (beide 1852) sind neben Le Postillon (siehe folgende Nr.) seine bekanntesten Werke.

002.

ADAM, Adolphe. Le Postillon de Lonjumeau. Opéra Comique en trois Actes. Paroles de M. M. de Leuven et Brunswick. Mainz, Schott, Pl.-Nr. 4692 [1836]. 1 Bl. (Titel), 12 S. (vollständiges frz. Libretto inkl. Abschnitt „Mise en scène de la scène VIII [IIIe Acte]“), 1 Bl. (Personen, Inhalt), 201 S. Klavierauszug in Stich mit dt.-frz. Text, folio, leicht stockfleckig, kleinere Ausbesserungen, einige Einzeichnungen. Bestoßener HLnbd. (schwarzer Bezug).

€ 120,00

Deutsche Erstausgabe (mit zweisprachigem Text) von Adams populärster Oper, besonders in Deutschland; in Paris wurde ähnlicher Erfolg nur noch von seiner 1834 uraufgeführten komischen Oper Le Chalet erreicht. – Besonders die extremen Anforderungen an den männlichen Hauptdarsteller (Chapelou: Tenor) machten das Werk zu einem Prüfstein für die Fähigkeiten des ersten Tenors eines Opernhauses. Interessant sind auch die szenischen Zusätze auf S. 11/12.

003.

AUBER, Daniel-François-Esprit (1782-1871). ¾- Profil-Porträt des Komponisten in jüngeren Jahren. Lithographie. 1 Bl. (17,5x17 cm). Etwas stockfleckig.

€ 70,00

Auber war ein Protegé Cherubinis, der ihn animierte, sich der Opernkomposition zu widmen. Unter seinen bekanntesten Werken sind La Muette de Portici (1828), Fra Diavolo (1830), Gustave ou le bal masqué (1833, dessen Libretto für Verdis Fassung als Vorlage diente), Le Domino noir (1837), La Part du Diable (1843) oder auch Manon Lescaut (1856). – Ab 1842 wurde Auber Nachfolger Cherubinis als Directeur des Conservatoire und damit für fast drei Jahrzehnte eine der bestimmenden Persönlichkeiten der französischen Musik.

004.

AUBER, Daniel François Esprit. Eigenh. Billet m. U. in französischer Sprache, o. O. [sicherlich Paris], 5. Juni o. J. [mit Bleistift von fremder Hand: 1867], an einen ungenannten Adressaten. 1 S., quer-8vo (10×16cm, 1 Bl.). Wurde auf ein etwas größeres Bl. aus stärkerem Papier aufgeklebt.

€ 70,00

Auber wünscht, dass Mademoiselle Marie Schacht in einer classe de Solfège als Schülerin und in einer weiteren Klasse comme auditeur zugelassen wird.

005.

AUBER, Daniel-François-Esprit. Zerline ou la corbeille d’oranges. Opéra en 3 actes, Paroles de M. E. Scribe. Klavierauszug v. H. Potier. [AWV 42] Paris, Brandus et Cie Pl.-Nr. 8836, [1851]. 1 Bl., 274 S. OBrosch. beschädigt, Fadenbildung locker, unbeschnitten, am Anfang und Ende etwas stockfleckig, sonst sauberes Exemplar.

€ 180,00

AWV 42 (Schneider S. 1313) – Erstausgabe des Klavierauszugs. Aubers Oper hatte am 16. Mai 1851 ihre Uraufführung und war recht erfolgreich, konnte sie doch Gounods Sapho mit Pauline Viardot-Garcia in der Titelpartie aus dem Repertoire verdrängen. Nachgespielt wurde Zerline innerhalb eines Jahres in Brüssel und in London. Heute ist diese Oper völlig in Vergessenheit geraten und harrt noch ihrer Widerentdeckung.

006.

BACH, Johann Sebastian (1685-1750). Sehr phantasievolles Brustbild Bachs, den man neben dem Namenszug einzig an der Perücke erkennt. Aus einer Reihe von Komponisten-Porträts (III.15, BIII).  1 Bl. (25x19 cm). Identisch mit einem Exemplar des Bachhauses Eisenach. Am Rand leicht fleckig, sonst gut erhalten.

€ 67,50

007.

BEETHOVEN, Ludwig van (1770-1827). Wolkenumwobenes Brustbild. Stahlstich (Carl Mayer) nach einer Lithographie von Félix Achille Saint-Aulaire in Anlehnung an das Gemälde von Joseph Karl Stieler (29,6x21 cm). Identisch mit dem Exemplar Beethoven-Haus Sign. B 2501, jedoch ohne Verlagsadresse. Um 1850.

€ 120,00

008.

BEETHOVEN, Ludwig van. ¾-Profil-Porträt eines besorgt wirkenden ca. 50-jährigen Beethoven mit faksimiliertem Namenszug (A. Krausse sc., fantasievoll nach A.v. Kloeber). Anscheinend aus: Biographische Miniaturbilder v. A.W. Grube. Leipzig, Brandstetter [um 1855]. 1 Bl. (21,2x13,4 cm). Gelöstes Blatt. Am Rand fleckig.

€ 75,00

009.

 [Beethoven, L. v.] – WEGELER, Franz Gerhard / RIES, Ferdinand. Biographische Notizen über Ludwig van Beethoven. Koblenz, Bädecker, 1838. 1 Bl. (Titel), XIV S. (Widmung, Inhalt, Vorwort), 164 S., 4 Tafeln; 8vo. Sehr schöner marmorierter HLdrbd., in dem, was sehr selten ist, die Orig.-Vorder- und Rückbroschur eingebunden ist. Innen leicht gebräunt, doch schönes Exemplar.

€ 980,00

Originalausgabe der berühmten, heute sehr selten gewordenen ersten Biographie Beethovens, die auch heute noch größten Quellenwert hat, weil sie aus der Feder zweier Freunde Beethovens aus Bonner bzw. der frühen Wiener Zeiten stammt. Als Frontispiz ist der berühmte Schattenriss von Nesen enthalten („Ludwig van Beethoven in seinem 16.ten Jahr“); ferner sind eine zweiseitige Musikbeilage (Singstimme zum Lied »Die Klage«, eine Textierung zum Adagio aus op.2 Nr. 1) und zwei größerformatige Faltblätter mit Faksimiles von Beethovens Handschrift zu nennen, alle in Lithographie.

010.

BOIELDIEU, François-Adrien (1775-1834). Brustbild im Profil eines jugendlich wirkenden Boïeldieu von Anton Wachsmann in Punktiermanier. Zwickau, Gebr. Schumann [um 1820]. 1 Bl. (26,5x21,1 cm). Leicht stockfleckig.

€ 120,00

011.

BOIELDIEU, François-Adrien. Holzstich aus einem dt.-sprachigen Konversationslexikon herausgeschnitten, dem Bildnis von Anton Wachsmann nachempfunden. 1 Bl. (26x15,6 cm). [1893]

€ 40,00

012.

BOIELDIEU, François-Adrien. Brustbild (pix. S.M) in Lithographie von François Seraphin Delpech, nach dem Porträt von Henri-François Riesener. Paris, [ca. 1850]. 1 Bl. (27,2x17,8 cm). Am äußeren Rand mit Alterungsspuren, sonst sehr gut erhalten.

€ 90,00

Boïeldieu wurde in seiner Heimatstadt vom Organisten Charles Broche ausgebildet. Nach einem kurzen Aufenthalt in Paris folgte er dem Ruf zum Hofkomponisten in Sankt Petersburg (1803-1811). 1817 wurde er Professor für Komposition am Conservatoire in Paris. Er gilt als Meister der Opéra comique, zu deren bekanntesten La Dame blanche (1825), Jean de Paris (1812), Les deux nuits (1829) oder Le Calife de Bagdad (1800) zählen.

013.

BOIELDIEU, François-Adrien. Brustbild von A. de Bayalos (lit. De Thierry frères). Vermutlich aus einem Notendruck. 1 Bl. (26x17,4 cm), durchgehend stockfleckig.

€ 60,00

014.

BOIELDIEU, François-Adrien. Aus einem Buch gelöstes unsigniertes en face-Porträt nach Henri-François Riesener.  1 Bl. (24x15,3 cm), etwas fleckig.

€ 60,00

015.

BOIELDIEU, François Adrien. Johann von Paris. (Jean de Paris.) Komische Oper in zwei Aufzügen. Braunschweig, G. M. Meyer jn., Pl.-Nr. 288 [ca. 1840]. 2 Bll. (Titel, Personen, Inhalt), 116 S. Kl.-A. dt./frz. Text in Stich, quer-4to. Gebräuntes Papier, gering stockfleckig, bestoßener, marmor. HLnbd.

€ 45,00

016.

BOIELDIEU, François Adrien. Die weisse Dame. La Dame blanche. Oper in drei Aufzügen. Braunschweig, Meyer, Pl.-Nr. 236 [ca. 1840]. 2 Bll. (schönes lithographiertes Frontispiz des Komponisten ohne Künstlerangabe, Titel), 215 S. Kl.-A. in Stich, quer-4to. Marmorierter HLnbd. mit etwas schadhaftem Rückenschild, gebräuntes Papier, einige Lagen am Bund gelockert.

€ 75,00

017.

CHERUBINI, Luigi (1760-1842). ¾-Profil-Brustbild des Komponisten in mittleren Jahren aus der Reihe Biographie des hommes du jour. Radierung. [Paris], Aubert et de Junca [um 1830]. 1 Bl. (27,4x21 cm). Gut erhalten.

€ 120,00

In Bologna und Mailand ausgebildet kam Cherubini bereits 1788 nach Paris. Ab 1822 war er Directeur des Conservatoire. Als seine wichtigsten Werke können sein Requiem c-Moll (1816, welches die Bewunderung von Beethoven, Schumann und Brahms erhielt), oder seine Opern Lodoïska (1791), Médée (1797) oder die nachfolgend angebotenen Les Deux Journées gesehen werden.

018.

CHERUBINI, Luigi. Les deux Journées. Opéra en trois Actes, Paroles Par le C[itoy]en Bouilly. Dédié à Mr. Gossec Représenté pour la première fois sur le Théâtre de la Rue Faydeau le 26 Nivose an 8 [16. Januar 1800]. Paris, G. Gaveaux, Pl.-Nr. I [1800; Änderung 1808]. 1 Bl. (Titel), 308 S. Partitur in Stich, folio (S. 1: Personen); Verlagseigentumsvermerk, -adresse und Pl.-Nr. abgeändert in „Gaveau ainé“ und „I“ (s. u.); guter marmorierter Pappband d. Z. mit Titeletikett.

€ 750,00

RISM CC 2028 I,124; Sonneck S. 32. – Guter Abzug der Partitur-Erstausgabe von Cherubinis wichtigstem Werk. Unser bereits 1800 gedrucktes Exemplar gehörte anno 1808 anlässlich der Verlagsteilung unter den Gebrüdern Gaveaux offensichtlich zum Restbestand der Erstausgabe, deren Titelblatt nun durch die Zusatzinformationen „aîné“ [für Guillaume] einfach durch Überstempelung aktualisiert wurde, was an der sehr unterschiedlichen Intensität der Druckerschwärze erkennbar ist. – Das 1800 in Paris uraufgeführte Werk wurde bereits im folgenden Jahr unter dem Titel Der Wasserträger auch im deutschen Sprachraum (Frankfurt, Berlin, Wien usw.) nachgespielt; dort war es fast noch erfolgreicher als in Frankreich! Keine andere der zahlreichen Opern Cherubinis hatte einen vergleichbaren Erfolg. – Der Librettist gab an, das Stück nach einem tatsächlichen Vorfall während der Französischen Revolution in der Terrorzeit verfasst zu haben; um mit der Zensur nicht in Konflikt zu geraten, habe er die Geschichte dann ins Jahr 1647 verlegt, als vergleichbare Zustände geherrscht hatten. Bouilly, ein vielbeschäftigter Librettist, der aufgrund seiner oft sentimentalen Dichtung den Spitznamen „poète lacrymal“ erhalten hatte, verfasste auch mehrfach Textbücher für Méhul; seine von Paër und S. Mayr vertonte Léonore, ou L’amour conjugal diente als Vorlage für Beethovens Fidelio.

019.

CHERUBINI, Luigi. Eigenhändiges Billett in französischer Sprache m. U. „L. Cherubini“, 1 Bl. quer-8vo (12 x 8,8 cm), mit einer administrativen Mitteilung als Direktor des Pariser Conservatoire, sehr gut erhalten.

€ 120,00

„M.r Reber est admis dans la classe de Mr. Seuriot; il y entrera ce jour d’hui 16 8bre 1828 L. Cherubini.” – Bei dem fraglichen Schüler handelt es sich um (Napoléon-) Henri Reber (1807-1880), der 1828 aus seiner Geburtsstadt Mulhouse (Haut-Rhin) nach Paris gekommen war. Neben Seuriot erhielt er als weitere Lehrer Anton Reicha und J.-F. Lesueur und wurde selbst ein sehr erfolgreicher Komponist und Pädagoge (1851 Professor am Pariser Conservatoire). Seine Harmonielehre wurde zu einem Standardwerk, er schrieb 7 Opern und zahlreiche Vokal- und Instrumentalwerke.

Insofern ist unser relativ kleiner Zettel ein schönes Dokument, das zeigt, wie ein zutreffendes Direktoren-Urteil eine erfolgreiche Karriere in Gang setzen konnte. (Doch wie viele gescheiterte Musiker waren nötig, um eine gute Karriere zuzulassen?)

020.

CHOPIN, Frédéric (1810-1849). Fantasievolles Brustbild nach rechts eines jugendlichen Chopin von Veit Froer. Kupferstich [um 1850]. 1 Bl. (22x14,2 cm), am Rand etwas fleckig.

€ 75,00

021.

CHOPIN, Frédéric. Brustbild ¾-Profil des jugendlichen Chopin. Hamburg, New York, Schuberth & Co. [um 1850]. 1 Bl. (25,3x20,9 cm), leicht fleckig.

€ 120,00

022.

CHOPIN, Frédéric. Douze Grandes Études pour le Pianoforte composées et dédiées à son ami F. Liszt. Oeuvre 10. Liv. II [Nr. 7–12]. Leipzig, Kistner, Pl.-Nr. 1019 [1833]. 27 S. (Titel in Lithographie, Noten in Stich), folio, schwach gebräunt, sonst gut erhalten.

€ 350,00

Kobylanska, S. 28; Brown, BI. 42. – Deutsche Erstausgabe (hier das 2. Heft; das erste ist mit der Pl.-Nr. 1018 erschienen); sie kam gleichzeitig mit der englischen (Wessel in London) bzw. französischen (Schlesinger in Paris) heraus. Es handelt sich um Chopins erste Etüden-Sammlung (1837 erschien die zweite, gleichfalls 12-teilige Sammlung als op. 25); bereits hier verbindet er die zweckdienliche Studie eines bestimmten klaviertechnischen Problems mit klangpoetischen Charakterdarstellungen (zuvor diente jenes Genre nur der Vermittlung des virtuosen „Rüstzeugs“, insbesondere bei den besonders ungeliebten Etüden von Czerny). – Den Schluss des Zyklus’ bildet die sog. „Revolutionsetüde“, die Chopin unter dem Eindruck der Nachrichten vom gescheiterten Warschauer Aufstand gegen die russische Besatzung 1831 in Stuttgart komponiert haben soll.

023.

CHOPIN, Frédéric. Berceuse pour le Piano Op. 57. Leipzig, Breitkopf & Härtel, Pl.-Nr. 7259 [1845]. 7 S. in Stich (Titel in Lithographie), folio (32,5×26 cm). Wendespuren; letzte Seite mit 2 unbedeutenden blassen Flecken. Sehr kontrastreiches Druckbild.

€ 190,00

Kobylanska S. 123ff.; Brown, BI 154. – Deutsche Originalausgabe. – Für den Rezensenten der AMZ wurde durch die im 3. Takt anhebende Weise ein idyllisches Bild heraufbeschworen: es sei „eine schwebende Melodie, wie sie wohl eine Mutter, die, selbst halb wachend, halb träumend, ihren Liebling in den Schlaf lullt, vor sich hinsummen mag. [...] Wohl selig mag das Kindlein träumen!“

024.

DONIZETTI, Gaetano (1797-1848). Brustbild nach rechts im Alter von ca. 40 Jahren. Radierung. Scheinbar spiegelverkehrte Variante von Bernard Romain Julien (1845). 1 Bl. (23,2x14,8 cm), leicht fleckig, mit Lagerspuren.

€ 50,00

025.

DONIZETTI, Gaetano. Brustbild nach rechts von [Josef] Kriehuber (del.) und G. Cook (sc.), Stahlstich-Kopie der berühmten Radierung von 1842 (Wien, Spina). [London, Bentley, 1848]. 1 Bl. (15,8x12,6 cm). In den Ecken fleckig, sonst gut erhalten.

€ 65,00

Aus Richard Wagners "Hunger-Jahren"

026.

DONIZETTI, Gaetano – WAGNER, Richard. La Favorite. Opera en quatre actes Paroles de MM. E. Scribe, A. Royer & G. Vaez, Musique de G. Donizetti. Partition [pour Chant] avec Acc.t de Piano arrangée par R. Wagner. Paris, M. Schlesinger, Pl.-Nr. 3218-3343 [1841]. 3 Bll. Frontispiz (in Faksimile), Titel und Table, 266 S. folio in Stich, Hldrbd. d. Z. (Bindung gelockert).

€ 480,00

Klein S. 99, WWV 62 B. – Extrem seltene, bisher in nur 6 Exemplaren nachgewiesene ERSTAUSGABE des von Richard Wagner während seiner Pariser „Hungerjahre“ hergestellten Klavierauszuges der von ihm verabscheuten Favoritin Donizettis. Im Zusammenhang mit der Uraufführung von Donizettis La Favorite (Paris, 2. Dezember 1840) war parallel bei Schlesinger in Paris und Berlin der erste Klavierauszug erschienen. Zwischen 1840 und 1842 fertigte Wagner Klavierauszüge und Arrangements von einigen Opern an, was er immer als ‚Sklavenarbeit’ eingestuft hatte; er benötigte aber diese Einnahmequelle, um seine horrenden Schulden abzahlen zu können, die er bereits in so jungen Jahren angehäuft hatte. Dass er sich dazu später in der Opferrolle und als Beleidigter darstellte, ist Teil der Wagnerschen Selbstdarstellung. De facto haben die meisten großen Komponisten, auch Liszt, Brahms, Mahler etc., ähnliche Arbeiten erledigt, ohne deshalb lebenslänglich gegen die Menschheit beleidigt zu sein.

Natürlich ist Donizettis La Favorite eine sehr interessante und gelungene Oper und keineswegs ein „höchst schwächliches Werk“, wie es Wagner immer wieder in alle Lande posaunt hat. Das Pariser Publikum war in Operndingen extrem verwöhnt und ließ La Favorite keineswegs für nichts und wieder nichts hunderte Male aufführen (alleine in Paris über 650 Mal [!!!] zwischen 1840 und 1934).

Siehe dazu Ulrich Drüner, Richard Wagner. Die Inszenierung eines Lebens (2016), S. 128f.

027.

MARSCHNER, Heinrich (1795-1861). Brustbild eines jungen Marschner, scheinbar am Klavier sitzend, mit faksimiliertem Namenszug. Stahlstich nach Reichmann von Carl Mayer. Stuttgart, Göpel [1842-43]. 1 Bl. (28,1x19,3 cm). Sehr leicht fleckig, sonst gut erhalten.

€ 90,00

Der Böhme Marschner ist zwischen Weber und Wagner der bedeutendste Komponist der deutschen Oper. Er war Kapellmeister in Dresden (ab 1821), Leipzig (ab 1827) und Hannover (ab 1830). Zu seinen wichtigsten Werken zählen Der Vampyr (1828), Der Templer und die Jüdin (1829) und Hans Heiling (1833).

028.

MARSCHNER, Heinrich. Brustbild mit Brille nach rechts mit faksimiliertem Namenszug. Stahlstich von August Weger (sc.). Leipzig [ca. 1850]. 1 Bl. (17x12,8 cm). Gut erhalten.

€ 50,00

029.

MARSCHNER, Heinrich. Hans Heiling, romantische Oper in drei Akten nebst Vorspiel von Eduard Devrient. 80.tes Werk. Leipzig, Hofmeister, Pl.-Nr. 1909 [1833]. 1 Bl. (Titel), 177 S. Kl.-A. in Stich, querfolio (S. 1: Personen, Inhalt sowie ein Verlagsverzeichnis der bei Hofmeister erschienenen Werke des Komponisten), etwas fingerfleckig. Marmorierter HLdrbd. d. Z. mit goldgeprägtem Titelschild (etwas berieben und bestoßen).

€ 240,00

Frühe Auflage der Originalausgabe, deren Verlagsanzeige über Marschners Opus 80 noch nicht hinausgeht. – Wie Marschners Vampyr (Uraufführung: Berlin, 1833) gehört auch Hans Heiling zu den Schlüsselwerken der musikalischen Romantik vor Wagner. Hans Heiling gilt darüber hinaus als ein Vorläufer des Fliegenden Holländers. Der Stoff wurde von Devrient nach böhmischen Legenden ausgeführt. – Die Ouvertüre ist neben der regulären Paginierung noch mit 16-22 zusätzlich gezählt (wohl für eine separate Ausgabe).

030.

MENDELSSOHN BARTHOLDY, Felix (1809-1847). Brustbild ½ -Profil mit faksimiliertem Namenszug von Th. und A. Weger sen. (Stich und Druck). Aus einem Buch gelöst, ohne Verlagsangabe. Nach dem Exemplar der Österreichischen Nationalbibliothek: Berlin, J. Guttentag [ca. 1872]. 1 Bl. (20,6x13,1 cm). Schönes Exemplar.

€ 75,00

031.

MENDELSSOHN BARTHOLDY, Felix. Kniestück Mendelssohns an einem Tisch sitzend, mit faksimiliertem Namenszug, von [Theodor] Hildebrandt (del.) und A[lbert]. H[enry]. Payne (sc.). Stahlstich. Dresden/Leipzig, Payne [ca. 1850]. 1 Bl. (27,1x18,1 cm). Sehr geringe Flecken, schönes Exemplar.

€ 140,00

032.

[Mendelssohn] – LAMPADIUS, W. A. Felix Mendelssohn-Bartholdy. Ein Denkmal für seine Freunde. Leipzig, J. C. Hinrichs 1848. 218 S. 8vo, leicht stockfleckig, goldgeprägter OLnbd.

€ 300,00

Die ERSTE MENDELSSOHN-BIOGRAPHIE (sie erschien bereits wenige Monate nach Mendelssohns Tod); in den Bibliographien von MGG und New Grove rangiert sie an erster Stelle zu Beginn der schnell einsetzenden Welle ähnlicher Werke. – Lampadius gehörte zu Mendelssohns engem Freundeskreis; seine Darstellung kann Anspruch auf große Authentizität erheben.

033.

METHFESSEL, Albert (1785-1869). Brustbild des bebrillten, etwas älteren Komponisten von Weger (sc.) „nach einer Photographie“. Leipzig, Baumgärtner’s Buchhandlung [1865]. 1 Bl. (21,4x14 cm). Gut erhalten.

€ 65,00

Johann Albrecht Gottlieb Methfessel war der Sohn eines Thüringischen Kantors und Organisten, der zunächst Theologie und Literatur in Leipzig studierte. Erst mit der finanziellen Unterstützung der Regentin von Schwarzburg-Rudolstadt konnte Methfessel in Dresden Gesang studieren. Alsbald kehrte er als Kammersänger nach Rudolstadt zurück, wo er erste Liederbücher veröffentlichte. Ab 1823 war er in Hamburg als Dirigent tätig und gründete die Hamburger Liedertafel. 1832 wurde er Hofkapellmeister in Braunschweig. Musikgeschichtlich hat er sich sehr für das Lied- und Chorwesen in Deutschland verdient gemacht.

034.

MEYERBEER, Giacomo (1791-1864). Brustbild nach rechts mit faksimiliertem Namenszug, Stahlstich von M[artin]. Lämmel gestochen. Leipzig, um 1850. 1 Bl. (29,6x21,2 cm). Etwas stockfleckig.

€ 160,00

035.

MEYERBEER, Giacomo. Hüftbild eines freundlichen, älteren Meyerbeers. Stahlstich mit Namenszug, datiert 1862. 1 Bl. (25,4x19,6 cm). Blatt aus einem Buch gelöst; gut erhalten.

€ 80,00

036.

MEYERBEER, Giacomo. L’Étoile du Nord. Opéra comique en trois actes, Paroles de Mr. E. Scribe. Paris, Brandus & Dufour, Pl.-Nr. B. et D. 9406, [1854]. 3 Bll. (Titel in Lithographie, Personen- und Inhaltsverz. in Buchdruck), 404 S., französischer Klavierauszug (par A. de Garaudé), folio. Grüner zeitgenöss. HLdrbd. (gering bestoßen) mit Goldprägung auf dem Rücken; schönes Exemplar.

€ 250,00

Französische Originalausgabe. – Uraufführung: Paris, 16. Februar 1854. In Deutschland wurde das Werk mit dem übersetzten Titel Nordstern bekannt. Dabei verwendete Meyerbeer große Teile aus seinem älteren Singspiel Ein Feldlager in Schlesien (1844) wieder. Die vorliegende Oper kommt nur selten auf dem Antiquariatsmarkt vor.

037.

MEYERBEER, Giacomo. Autographes Adressblatt mit Namenszug Meyerbeer“ (14,2 x 5,7 cm) aus einem Umschlag mit Anweisung für den Boten: „Dem k[öniglichen] Inspector Herrn Maaß // zur gefälligen Abgabe an den Herrn Vorsitzenden des Senats der k. Akademie der Künste // Absender Meyerbeer / Allhier [Berlin]“. Ohne Datum [nach 1833].

€ 80,00

Der Preußische König Friedrich Wilhelm III., der in Paris im Juli 1832 die zweite Aufführung von Robert le diable besucht hatte, ernannte Meyerbeer bald darauf als Nachfolger Spontinis zum Königlichen Hofkapellmeister. Bereits 1833 nahm ihn die Preußische Akademie der Künste in Berlin als ordentliches Mitglied auf, sodass ab jenem Jahr das hier angebotene Adressblatt entstanden sein kann.

038.

MILLÖCKER, Carl (1842-1899). Brustbild mit Zigarre nach einer datierten Zeichnung von C. W. Allers (22/4 1883) mit faksimiliertem Namenszug und Musikzitat aus Der Bettelstudent („Ach ich hab‘ sie ja nur auf die Schulter geschulter geküsst“). Holzschnitt, aus einer Zeitschrift geschnitten. 1 Bl. (18,5x17,7 cm), leicht fleckig.

€ 30,00

Millöcker ist gemeinsam mit Suppé und Strauß jun. einer der Hauptvertreter der Klassischen Zeit der Wiener Operette. Millöcker begann bereits mit 16 Jahren seine professionelle Musiklaufbahn als Flötist, kurz darauf wurde er Theaterkapellmeister in Graz und kehrte in gleicher Position 24-jährig nach Wien zurück. Zu seinen Hits gehört selbstredend als Nummer eins Der Bettelstudent (1882) – noch immer ein Kassenschlager –, die Gräfin Dubarry (1879) und Gasparone (1884).

039.

MILLÖCKER, Carl. Eigenh. Brief m. U., o. O., undatiert, wahrsch. an einen Veranstalter (Geehrter Herr Doctor), 1 S., links oben mit aufgedruckter hübscher Zierinitiale »M« (ohne WZ, 22,5×14,5cm); sehr gut erhalten.

€ 250,00

Millöcker schickt von Frl. Lina Mayer [...] ein Stückchen welches sehr nett sein soll. Die bisher nicht identifizierbare Komponistin wolle es zusammen mit Grève spielen; vielleicht ist damit der in Berlin-Charlottenburg tätige Opernsänger, Gesangslehrer und Impressario Karl Grohmann (geb. 1870) gemeint, der sich dieses Pseudonyms bediente; auch die anschließende Ortsangabe deutet in diese Richtung: ... da derselbe aber morgen nach Berlin fährt, müßten Sie [...] einen anderen Partner finden, vielleicht Blasel – Matras – Girardi? Das Erscheinungsbild des kurzen Schreibens deutet auf das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts.

040.

MOSCHELES, Ignaz (1794-1870). Schönes Brustbild des ausgesprochen jungen Moscheles, Stahlstich in Punktiermanier von Carl Mayer, Nürnberg, nach einem Gemälde von Friedrich Lieder von 1827. Hamburg/Itzehoe, Schuberth, [um 1850]. 1 Bl. (27x17,4 cm), stärker stockfleckig.

€ 90,00

Der böhmische Komponist und Klaviervirtuose wurde zunächst in Prag, dann in Wien von Johann Georg Albrechtsberger und Antonio Salieri ausgebildet. Er wirkte in Hamburg, London und Leipzig, wo er auf Einladung seines Freundes Mendelssohn die Klavierklasse des wenige Jahre zuvor gegründeten Konservatoriums übernahm. Er schrieb vornehmlich Werke für Klavier – allein acht Klavierkonzerte weist sein Werkverzeichnis auf.

041.

MOSCHELES, Ignaz. Nachruf auf den Komponisten aus einer Zeitung mit großem Brustbild, vermutlich nach einer Fotografie, Text von Dr. Oscar Paul. 1 Bl. (29,7x21 cm), vergilbt und etwas fleckig.

€ 50,00

042.

MOSCHELES, Ignaz. Eigenh. Brief m. U., Paris, 8. November 1839, an den französischen Cellisten Charles Baudiot (1773-1849), 1 S. gr.-8vo (21 x 13,3 cm).

€ 275,00

Teilt Baudiot mit, dass er seine Ouverture in E-Dur zurückschickt, nachdem er sie mit größtem Interesse durchgesehen hatte. Er lobt das Werk in bewegten Worten: „Je vous félicite des belles phrases mélodiques qui y règnent, ainsi que de la manière heureuse dont vous avez su faire parler tous les divers instrumens [sic] et je souhaite de tout mon coeur que le public fasse justice à cette oeuvre toute distinguée.” Auf der Rückseite ein Bleistifttext in anderer Sache.

043.

MOZART, Leopold (1719-1787). Halbfigur in Stahlstich von M. Lämmel, vermutlich nach dem berühmten Familien-Gemälde von Johann Nepomuk della Croce um 1780. 1 Bl. (22,4x14,3 cm), sehr gut erhalten.

€ 75,00

044.

MOZART, Leopold. Gründliche Violinschule, mit vier Kupfertafeln und einer Tabelle. Vierte vermehrte Auflage. Augsburg, J. J. Lotter und Sohn, 1800. 4 Bll. (Frontispiz mit dem berühmten Porträt Leopold Mozarts, Titel u. Vorrede), 268 S., 3 Tafeln (die letzte gefaltet) und 4 Bll. Register, 4to, leicht altersgebräunt, marmorierter HLdrbd. d. Z.

€ 980,00

Gutes und komplettes Exemplar der letzten Ausgabe des Originalverlegers, der erstmals 1756 dieses bedeutendste Lehrwerk in der Geschichte des Violinspiels herausgebracht hatte. Es ist allerdings nicht nur vom instrumentalen Gesichtspunkt aus eine erstklassige Quelle, sondern auch ganz allgemein für die musikalische Aufführungspraxis des 18. Jahrhunderts.

045.

ROSSINI, Gioachino (1792-1868). Brustbild nach einer Zeichnung des Tenors Louis Dupré, besser bekannt als Gílbert-Louis Duprez, aus dem Jahr 1819, gestochen von Lemercier. Paris, Bettoni 1836. 1 Bl. (26,4x21 cm). Sehr leicht stockfleckig.

€ 140,00

Das pikante dieses Porträts ist, dass die Vorlage aus der Hand eben jenes Tenors stammt, der als Begründer des modernen Singens (do di petto) gilt, und was Rossini 1831 mit dem geflügelten Wort des "Schreis eines Kapauns, dem man die Gurgel durchschneidet" quittierte.

046.

ROSSINI, Gioachino. Stahlstich einer Halbfigur, sitzend, datiert „1849. 9.“ Vermutlich nach dem Gemälde von Ary Scheffer 1843. 1 Bl. (25x19,6 cm), an zwei Rändern etwas fleckig, aus einer Publikation gelöst.

€90,00

047.

ROSSINI, Gioachino. Brustbild nach rechts nach einem Ölgemälde von Antoinette C.H. Lescot von Grevedon (del.) und C. E. Weber (sc.), „Berlin, [18]30“. Zwickau, Gebr. Schumann. 1 Bl. (27x20,7cm), oberer und unterer Rand mit Lager- und Altersspuren, sonst sehr gut erhalten.

€ 75,00

048.

ROSSINI, Gioachino. Brustbild nach rechts, datiert Paris 1865. Vermutlich nach einer in diesem Jahr entstandenen Fotografie von Carjat, etwas idealisiert. 1 Bl. (26,1x16,4 cm), gut erhalten.

€ 75,00

049.

ROSSINI, Gioacchino. Complainte à la Vierge Pour Deux Soprani, Tenor et Basse et Chœur a quatre ou cinq Voix Paroles Françaises imitées du Stabat Mater Par J. Reboul de Nimes avec Accompagnement de Piano ou d’Orgue par T. Labarre. Paris, Troupenas, Pl.-Nr. 1243 [um 1843]. 1 Bl. (Titel), 77 S. französischsprachiger Klavierauszug in Stich, folio. Hübsch verzierter abgestoßener und beriebender Lnbd. (Golddekor der Vorderseite nur teilweise erhalten); am Bund gelockert.

€ 380,00

Französische Erstausgabe von Rossinis „Stabat Mater“, welche zeitgleich mit anderen autorisierten und ebenso länderbegrenzten Ausgaben in Mainz (Schott), Mailand (Ricordi) und London (Novello) erschien (dieses von Ignaz Pleyel Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte und auch von Joseph Haydn für sein Spätwerk intensiv genutzte System war der einzige damalige Weg zu einem akzeptablen Management der Autorenrechte).

Neben der späteren »Petite Messe solennelle« Rossinis berühmteste kirchenmusikalische Komposition, hier in einer französischen Nachdichtung. Im 19. Jh. wurden viele liturgische Texte in die jeweilige Landessprache übersetzt, wobei das »Stabat mater« sicherlich der beliebteste war. – Da die zehn Nummern auch einzeln verkauft wurden, besitzt jeder Teil zusätzlich zur durchlaufenden Paginierung noch eine eigene Zählung; die Pl.-Nr. wurde mit N° 1 usw. ergänzt. – Der Notentext folgt der 2. Fassung, die im Unterschied zur ersten aus zehn Nummern besteht und vollst. von Rossini selbst komponiert worden ist (in der ersten Fassung stammten sechs von zwölf Nummern von G. Tadolini).

050.

SARASATE, Pablo de (1844-1908). Ausschnitt einer dt. Zeitschrift mit dem Brustbild nach rechts des „Violinvirtuos“. Holzschnitt von H.S. Nach 1871. 1 Bl. (16,7x14,3 cm). Gut erhalten.

€ 60,00

Der junge Pablo erhielt verhältnismäßig spät seinen ersten Geigenunterricht durch seinen Vater, Artilleriekapellmeister seines Amtes. Er holte aber rasch auf und konnte bereits nach drei Jahren erstmalig öffentlich auftreten – mit acht Jahren – und erregte Aufmerksamkeit, sodass mithilfe von Gönnern ein Studium in Madrid möglich wurde. Dort blieb er aber auch nicht sehr lange und kam 12-jährig nach Paris ans Conservatoire. Er verbrachte die meiste Zeit seines Lebens auf Tournée, für ihn komponierte Camille Saint-Saëns seine Introduction et Rondo capriccioso 1863 und Édouard Lalo die Symphonie espagnole 1875. Seine eigenen Werke dokumentieren heute seine ungeheure Virtuosität, was nicht zuletzt seine Zigeunerweisen (op. 20) bezeugen.

051.

SCHUMANN, Robert (1810-1856). Brustbild nach der Daguerreotypie von Johann Anton Völlner von 1850. Druck v. Brockhaus. Berlin, Guttentag. 1 Bl. (20,7x13,3 cm). Gut erhalten.

€ 65,00

Beiliegend: gestempelte Briefmarke, Deutsche Bundespost, 10 Pfennig, aus dem Jahr 1956.

052.

SCHUMANN, Robert. Nachtstücke für das Piano-Forte. 23stes Werk. Wien, Mechetti, Pl.-Nr. 3288 [1840]. 19 S. in Stich, folio.

€ 300,00

Hofmann, S. 58f. McCorkle, S. 94ff. – Erstausgabe mit der falschen ersten Namensinitiale des Widmungsträgers (richtig: „E“) und der längeren Version der Pl.-Nr. auf S. 3: Pietro Mechetti. N° 3288 (die folgenden S. lediglich P. M. N° 3288, in späteren Abzügen so durchgehend). – Die Nachtstücke hatte Schumann im Wesentlichen in Wien zwischen dem 24. und 27. März 1839 unter düsteren Vorahnungen vom Tode seines Bruders Eduard komponiert (dieser starb tatsächlich Anfang April). Kurzzeitig trug sich Schumann außerdem mit dem Gedanken, den Stücken individuelle Titel zu geben (am 17. Januar 1840 brieflich an Clara): 1. Trauerzug, 2. Kuriose Gesellschaft, 3. Nächtliches Gelage, 4. Rundgesang mit Solostimmen.

053.

SCHUMANN, Robert. Scherzo, Gigue, Romanze und Fughette für das Piano-Forte. Op. 32. Hamburg und Leipzig, Schuberth, Pl.-Nr. 405 [1841]. 13 S. in Stich, folio. Stärker stockfleckig und wasserrandig.

€ 190,00

Hofmann, S. 76f. McCorkle, S. 132ff. – Erstausgabe. – Der fehlende Sammeltitel zu den vier, 1838/39 größtenteils in Wien entstandenen Stücke signalisiert bereits, dass sie nicht notwendiger Weise als Zyklus aufzufassen sind. Zunächst hatte Schumann wenigstens einen Gesamttitel im Sinn (Pièces romantiques), was aber wieder verworfen wurde.

054.

SILCHER, Friedrich (1789-1860). Brustbild mit faksimiliertem Namenszug und Musikbeispiel. Heliographie der Radierung von L. Angerer (Berlin). Stuttgart, Albert Auer [vor 1879]. 1 Bl. (29x20 cm). Sehr gut erhalten.

€ 50,00

Schönes Porträt des berühmten Lied- und Chorkomponisten, der ab 1817 als erster Musikdirektor an der Universität Tübingen wirkte.

055.

SILCHER, Friedrich. Brustbild nach rechts mit Namenszug, Stahlstich von V. Froer. 1 Bl. (20,7x14,4), leicht fleckig.

€ 55,00

Beiliegend: druckfrische Briefmarke der Deutsche Bundespost, 80 Pfennig, 1989.

056.

SILCHER, Friedrich. Duett aus der Stummen von Portici. (Tenor) Allo non Troppo Masaniello“ [Nr. 9]. Eigenh. vollständiges Musikmanuskript. Ohne Ort und Jahr [Tübingen, nach 1828]. Querfolio, 2 S. (23x30,5 cm). Kräftiges Papier mit einigen Randeinrissen. - Beiliegend eine Provenienzbestätigung von G. Silcher, dat. Cannstatt, 8. IX. 1893: "... Auf Ihren Wunsch hin sende ich Ihnen beifolgendes Notenblatt von der Hand meines Großvaters ...".

€ 1.300,00

Gesangsstimme aus der berühmten Oper La muette de Portici von Daniel-François-Esprit Auber, die am 29. Februar 1828 an der Pariser Opéra uraufgeführt wurde und sofort ihren Siegeszug durch Europa antrat. Die (historische) Figur Masaniello ist Fischer und der neapolitanische Held, der die Revolte gegen die spanische Besatzung initiiert. Das Thema wurde mehrfach vertont, so neben Auber auch von Keiser oder Carafa. Man spricht der ersten vollwertigen französischen Grand Opéra eine entscheidende Rolle bei der Belgischen Revolution von 1830 zu. ­Möglicherweise hat dies den überzeugten Demokraten Silcher veranlasst, diese Gesangsstimme mit dt. Text zu notieren, oder er lebte einer Aufführung des Werkes im nahen Mannheim bei (Juni 1829). Die Partitur erschien bereits 1828 (Paris, Troupenas) und noch im selben Jahr wurde die erste dt. Fassung veröffentlicht (v. Lichtenstein, Schott 1828). Unser Manuskript ist im Verhältnis zur frz. Troupenas-Ausgabe vom heroischen D-Dur nach C-Dur transponiert und zeigt weiterhin einige kleinere Abweichungen im Verhältnis zur dt. Fassung von T.v. Haupt (Leipzig, Probst, 1828). Denkbar wäre ein Szenario, nach welchem Silcher die Tenor-Stimme des Duettes als Gefälligkeit in der tieferen Transposition notierte, um das fremde Werk gemeinsam mit einem Schüler oder Freund zu musizieren. Demnach wäre die Bass-Partie entweder verloren gegangen oder von Silcher selbst gesungen worden, der am Klavier begleitend sicherlich vom Blatt transponieren konnte.

057.

SONTAG, Henriette (1806-1854). Schönes Brustbild mit nettem Dekolleté, neckischem Federhut und flatternden Plüschärmeln. No. 241 eines Konversations-Lexikons. Stahlstich in Punktiermanier, nach einer Radierung von Franz Xaver Stöber (1827). Ohne Ort, Jahr oder Verlag. 1 Bl. (23,2x14,4 cm). Frischestes Exemplar!

€ 180,00

Offizielle Quoten-Frau dieser Angebotsliste! – Ausgesprochen reizvolles Porträt einer schönen Frau, die auch singen konnte, was uns heutigen nichts mehr bringt, jedoch, wie bereits erwähnt, sehr schön anzusehen ist!

(Kommentar: A-L Drüner. – Zu meiner Verteidigung sei daran erinnert, dass sie als berühmteste Sopranistin ihrer Zeit den Grafen-Titel ihres Gatten "wie-hieß-der-noch?" - "ach ja: Rossi" auf ihrer Visitenkarte höher schätzte als ihre eigenen Leistungen, die ewiglich mit „Henriette Sontag“ verbunden sind!)

058.

SPOHR, Louis (1784-1859). Brustbild nach rechts von [Johann] M[artin]. Esslinger (sc.), nach Grünbaum. Zwickau, Gebr. Schumann [zw. 1805-25]. 1 Bl. (26,4x20,1 cm) unbedeutend fleckig.

€ 70,00

Louis Spohr war nicht nur neben Niccolò Paganini der bedeutendste Geigenvirtuose seiner Zeit, er hat auch in jeder musikalischen Gattung wichtige Werke hinterlassen. Neben Marschner ist er ein Hauptvertreter der deutschen romantischen Oper (Faust 1813 und vor allem Jessonda 1822). Er ist ein Wegbereiter der Oratorien Mendelssohns (Die letzten Dinge 1812). Den größten Erfolg errang er mit seinen Kompositionen für sein Instrument, darunter 18 Violinkonzerte; seine Violinschule wird noch heute verwendet.

059.

SPOHR, Louis. Brustbild von Roux (del.) und C. Mayer (sc.) mit faksimiliertem Namenszug. Aus „Buch der Welt“ (1851) gelöster Stahlstich. Datiert „1851.9.“. 1 Bl. (26x20,4 cm), zwei kleine kräftigere, sonst leichte Flecken.

€ 80,00

060.

SPOHR, Louis. Jessonda. Grosse Oper in drey Aufzügen von Gehe. Vollständiger Klavier-Auszug von Ferdinand Spohr. Leipzig, C. F. Peters Pl.-Nr. 1801 [1826/27, Abzug ca. 1842]. 1 Bl., 71, 69 u. 47 S., Stich in querfolio. Alte Broschur, im Bund etwas gelockert. Sehr frisches Exemplar.

€ 180,00

Göthel S. 355 (WoO 53). – Originalausgabe in etwas späterem Abzug. Diese 1823 uraufgeführte Oper ist Spohrs wichtigstes Bühnenwerk; es wurde bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts vorwiegend in Deutschland, aber auch an vielen anderen europäischen Opernhäusern (mit Ausnahme von Italien) gespielt.

061.

STRAUSS, Johann (II, 1825-1899). Brustbild mit imposantem Backenbart und zahlreichen Orden. „Originalzeichnung“. Ausschnitt aus der „Illustrierten Welt“. [Stuttgart/Berlin/Leipzig 1880]. 1 Bl. (17,4x13,5 cm) etwas nachgedunkelt.

€ 45,00

062.

STRAUSS, Johann (II). Eine Nacht in Venedig. Komische Oper in 3 Akten von F. Zell und Richard Genée. Hamburg, A. Cranz, Verl.-Nr. C.26000, [1883]. 141 S. gr.-4to, guter Lnbd. d. Z. mit aufgezogenem vorderen OUmschlag, darauf (wie auf dem Titelblatt) der Besitzer-Stempel „Eigenthum von Director Angelo Neumann“.

€ 275,00

Seltene Erstausgabe des Klavier-Auszugs dieses berühmten Werks, das keine Operette, sondern eine komische Oper ist. Die Uraufführung in Berlin am 3. Oktober 1883 machte dem Autor einige Schwächen deutlich, die er noch vor der Wiener Erstaufführung sechs Tage später behob. Erst von dort aus begann der bis heute ungebrochene Siegeszug des Werkes.

Unser Exemplar wurde lt. Händler-Stempel J. Taubeles in Prag gekauft; der Eigentumsstempel Angelo Neumanns (1838-1910) bezieht sich möglicherweise auf seine Prager Zeit: 1888 wurde er dort Direktor des Neuen Deutschen Theaters, das unter diesem genialen Theater-Manager eine erste Glanzzeit erlebte. Zuvor war er schon eine „Legende“ als Initiator des „reisenden Wagner-Theaters“, mit dem er nach dem finanziellen Uraufführungs-Fiasko von Wagners Ring des Nibelungen in Bayreuth 1876 den angeblichen Unaufführbarkeits-Mythos des Riesenwerks durch eine Glanz-Karriere quer durch ganz Europa widerlegte.

063.

STRAUSS, Johann (II). Eigenh. musikalisches Albumblatt mit Unterschrift „Johann Strauss“ und fünftaktigem Notenzitat aus dem „Frühlingswalzer“, am unteren Rand von fremder Hand datiert „Wien, Jan[uar]y 15, 1886“, 1 Bl. im Visitenkarten-Format (10,8 x 6,2 cm), bestens erhalten. Aufgezogen und gerahmt.

€ 3.900,00

Der „Frühlingswalzer“ (eigentlicher Titel: Frühlingsstimmen Op. 410) ist ein Konzertwalzer für Koloratursopran und Orchester nach einem Text von Richard Genée, komponiert 1883; er wurde zwischen Mai 1883 und März 1884 in mindestens neun Fassungen bei A. Cranz in Hamburg publiziert (s. A. Weinmann, Verzeichnis sämtl. Werke v. J. Strauß Vater u. Sohn, S. 108) und avancierte schon bald zu einem Gassenhauer; er wurde auch als Einlagearie in Opern anderer Komponisten benützt (z. B. von Léo Delibes und Gioachino Rossini). Er gehört freilich auch zum Repertoire der Wiener Neujahrskonzerte. Insofern handelt es sich hier um ein besonders repräsentatives und begehrenswertes Autograph.

064.

STRAUSS, Richard (1864-1949). Prächtiges und sehr großformatiges Porträtphoto von Vajda, Budapest, 23 x 17 cm auf größerem Karton aufgezogen, dort mit großer Unterschrift und Datierung: „DrRichardStrauss 5. 1. 1926“, Karton mit Knicken im Randbereich, Foto und Signaturbereich jedoch bestens erhalten.

€ 350,00

Auf der Rückseite befindet sich eine große Notiz des Empfängers des Bildes, des Musikers Otto Seyrich, Mitgl. des kgl. Opernhauses, nach drei Veranstaltungen: „Unter Leitung des Meisters spielte ich am 4. Januar 1926 ein philharmonisches Concert. Programm: I. „Heldenleben“, II. „Parerga.“ Clavierconcert, vorgetragen vom einarmigen Clavierkünstler Paul Wittgenstein, III. „Till Eulenspiegels lust. Streiche“…. / Am 5. Jan. „Rosencavalier“ / am 6. „Salome“…. Es waren dies drei begeisterungsvolle Tage. Herrlich schön, unter dem Meister zu spielen. Die Unterschrift ist echt und vom Meister am 5. Jan. vormittags im Hotel „Ritz“ geschrieben worden. Budapest, am 8. Jan. 1926…“.

065.

STRAUSS, Richard. Salome. Drama in einem Aufzuge nach Oscar Wilde’s gleichnamiger Dichtung in deutscher Übersetzung von Hedwig Lachmann. Musik von Richard Strauss. Op. 54. Orchester-Partitur. Berlin, Adolph Fürstner A. 5500. 5503. F. Copyright 1905. Rückseite des Titelblatts mit juristischem Text und der Verlagsregisternummer 44, ausgegeben am 3. Juli 1907 durch den Verleger Fürstner. Personenverzeichnis etc auf unpaginierter S. [3], Partitur S. 4, 352, imperial folio (36 x 27 cm), Privat-Nachbindung durch den letzten Besitzer, Maurits Sillem, Kapellmeister an Covent Garden, London. Firmenstempel der Boosey & Hawkes Hire Library (London) sowie der Barry Agency (Buenos Aires) als Lizenznehmer Fürstners (s. Einleitung). Die Partitur ist überhäuft von Dirigier- und Interpretationsanmerkungen in schwarzem, rotem, grünem und blauem Stift. Daran waren verschiedene Dirigenten beteiligt, was ein außerordentlich lebendiges „Bild“ von der Schwerarbeit in der Baustelle Musik gibt. Zahlreiche Papierausbesserungen.

€ 2.650,00

Extrem seltene Erstausgabe der großen Dirigierpartitur zu einem der Schlüsselwerke des neueren Musiktheaters.

Unter den Dirigenten, die sich in der Partitur verewigt haben, ist nur Maurits Sillem namentlich nachweisbar, doch stimmen viele Anmerkungen mit den Handschriften überein, die in einem zuvor hier angebotenen Werk, Arabella, vorkamen, weshalb hier ebenfalls Georg Solti, Silvio Varviso, Hans Gierster und Christopher Fifield als Benützer der Partitur in Frage kommen. Viele Anmerkungen sind in deutscher Sprache, wie “einzeln proben”, “leicht”, “weich!” etc., viele andere sind englisch. Diese Anmerkungen geben sehr oft einen guten Einblick in die unterschiedlichen Methoden des Dirigierens und der Studien-arbeit mit den Sängern, weshalb die Partitur einen tiefen Einblick in die musikalische Aufführungspraxis vermittelt. Die Intensität der Einzeichnungen zeigt, dass die Partitur für weitere Neuinszenierungen nicht mehr benutzbar war und sodann in Privatbesitz übergehen konnte.

Ein blendendes Zeugnis jahrzehntelanger Strauss-Interpretation!

066.

STRAUSS, Richard. Capriccio. Ein Konversationsstück für Musik in einem Aufzug von Clemens Krauss und Richard Strauss op. 85. Orchester-Partitur. Verlag Johannes Oertel, V.-Nr. 8450, Copyright 1942. Großfolio-Band (43,5 x 31 cm), Titelblatt (m. geglättete Knickfalte) mit rückseitigem Rechtsvermerk und Ausgabe-Nummer 13 (Ausgabedatum 16. Dezember 1942), signiert von Johannes Oertel „als bevollmächtigter Vertreter des Herrn Dr. Richard Strauß“ (sic); Bl. 2 (Personen / Orchesterbesetzung), Bl. 3-4 (mit dem vierseitigen, hoch wichtigen Vorwort R. Strauss’ mit der Darlegung der ästhetischen Grundlagen zur Oper „Capriccio“, dat. 7. 4. 1942); Partitur S. 4 - 376. Einzeichnungen in Blei- und Blaustift, leichte Knitter- und Ausbesserungsspuren, sonst sehr gut erhalten. Blau marmorierter, gut erhaltener HLnbd.

€ 1.900,00

Überaus seltene Erstausgabe der Dirigierpartitur, zudem in einem besonders frühen Exemplar (Nr. 13). – Das berühmte „Capriccio für Streichsextett“, eines der bezauberndsten Instrumentalwerke von Richard Strauss, dient als Einleitung (S. 5-10, danach auf der Bühne, S. 11-14). – Einem eingelegten Zettel zufolge wurde unser Exemplar 1992 von dem Dirigenten Heinrich Hollreiser benützt, und zwar an der Wiener Staatsoper, wie Sprung-Einzeichnungen auf S. 145/150, 223/228, 238/242, 257/262, 277/282 und 287/292 anzeigen: „Vi-de Wien [19]82“.

067.

SUPPÉ, Franz von (1819-1895). Brustbild im Profil mit faksimiliertem Namenszug, nach einer Fotografie gestochen von A. Weger. Leipzig, Dürr’sche Buchhandlung [um 1880]. 1 Bl. (20,3x16,7 cm), leicht fleckig.

€ 65,00

Während seines väterlicherseits aufgebürdeten Jurastudiums in Padua hatte der Cavaliere Francesco Suppè-Demelli Gelegenheit seiner Leidenschaft für die Musik zu frönen und fuhr regelmäßig nach Mailand. Dort lernte er Gioachino Rossini, Gaetano Donizetti und sogar den jungen Verdi persönlich kennen. Nach dem Tod des Vaters zog er nach Wien, um Komposition zu studieren. Noch während seines Studiums komponierte er eine Messe und eine Oper, die jedoch nie aufgeführt wurde. 21-jährig beendete er sein Studium und wurde Kapellmeister des Theaters in der Josefstadt. Darauf folgten über 160 größere und kleinere Werke für die Bühne, zahllose Lieder und Walzer… Suppé ist ein Hauptvertreter der Goldenen Ära der Wiener Operette.

068.

SUPPÉ, Franz von. Boccace. Opéra comique en 3 Actes. Traduction et adaptation à la scène française par M. Gustave Lagye et M.M. Chivot et Duru. Ausgabe für Klavier allein. Brüssel, A. Cranz Verl.-Nr. 36686, [um 1890]. 133 S. Marmorierter HLdrbd., berieben und bestoßen, im Bund gelockert; Buchblock leicht nachgedunkelt, sonst gut.

€ 45,00

Boccaccio war der Sensationserfolg der Operettensaison 1879/80 und trotzte auch der Konkurrenz eines Johann Strauß. Bis heute ist dieses raffinierte Werk fester Bestandteil des Repertoires. Es beschreibt Boccaccios Decamerone treffender als es die damalige Literaturwissenschaft vermochte (Volker Klotz, Piper). ‑ Die Ausgabe für Klavier allein stellt ein höchst interessantes und wichtiges Dokument der tonträgerlosen Zeit dar; es war für viele die einzige Möglichkeit, sich mit der Musik vertraut zu machen.

069.

VERDI, Giuseppe (1812-1901). Ausschnitt aus einer Zeitschrift mit großem Brustbild des ca. 30-jährigen Verdi, nach einer der frühesten Vorlagen, einer Zeichnung von G. Trucchi und einem Stich von A. Hüsfener (1842), in Holzschnitt. [Dem Text nach um 1855] 1 Bl. (29,7x20,4 cm), nachgedunkelt, leicht fleckig, Tinte leicht durchscheinend.

€ 60,00

Der Textausschnitt unterhalb des Bildes und auf der Rückseite erweist sich als höchst arrogante germanische Fehleinschätzung des Genies Verdis: „An schöpferischer Ursprünglichkeit weder mit Rossini noch Bellini zu vergleichen…“ und so geht der Text noch ewig weiter!

070.

VERDI, Giuseppe. Autographes Briefkonzept, „Genova, 5 aprile 1895“, über anstehende Reparaturarbeiten an Verdis Besitzungen, 1 S. 8vo; von Verdi (oder seinem Sekretär) nach Reinschrift des Briefes in der Mitte durchgerissen; doch wurden die zwei Blattteile offensichtlich rechtzeitig aus dem Papierkorb „gerettet“ und vielleicht von einem Hausangestellten an einen Verehrer vermittelt, der die zwei Teile fachgerecht zusammensetzen ließ. – Rückseite mit intensiven Berechnungen und Zahlenkolonnen in Verdis Hand.

€ 1.600,00

„So che Luigi è a Parma, e tu potrai farti fare dal fattore vaccari la solita lettera colle note per i conti della settimana. Più mi dirai [com]

1.o I lavori fatti dal pittore, e cosa resta a fare.

2.o Cosa ha fatto il muratore e se ha molto da fare”

[Mir ist bekannt, dass Luigi in Parma ist; könntest Du veranlassen, dass Vaccaris Geschäftsführer Dir den üblichen Brief mit den wöchentlichen Abrechnungen übergibt. Berichte mir bitte ferner 1. über die Arbeit, die der Maler erledigt hat und wie viel verbleibt. 2. Was der Maurer gemacht hat und ob er noch viel zu tun hat.]

071.

WEBER, Carl Maria von (1786-1826). Brustbild nach rechts von Veit Froer. Untertitelt Karl Maria von Weber. Stahlstich [um 1860]. 1 Bl. (22x14,5 cm), leicht nachgedunkelt.

€ 65,00

072.

WEBER, Carl Maria von. Brustbild nach rechts, samt Artikel zu Weber. Blatt aus Ludwig Bechstein (hrsg.), Zweihundert deutsche Männer in Bildnissen und Lebensbeschreibungen. Leipzig, Wiegand, 1854. 1 Bl. (26,8x18,8 cm). Sehr gut erhalten.

€ 45,00

073.

WEBER, Carl Maria von. Brustbild nach links. Stich in Punktiermanier. Aus: Saxonia: Museum für sächsische Vaterlandskunde, Band 2. Dresden, Pietzsch und Comp., 1836. 1 Bl. (27,3x17,9 cm) zum Rand hin leicht nachgedunkelt, leichter Wasserfleck am unteren Rand, sonst gut erhalten.

€ 75,00

074.

WEBER, Carl Maria von. Brustbild im Halbprofil von Carl Mayer. Leipzig, Kollmann [um 1850]. 1 Bl. (26x18 cm), etwas fleckig.

 € 50,00

075.

WEBER, Carl Maria von. Brustbild im Halbprofil, umgeben von Szenen aus „Der Freischütz“, Stich von A. H. Payne (sc.). London/New York, Tallis & Co. [vor 1846]. 1 Bl. (26,6x17,9 cm). Etwas fleckig.

€ 85,00

Beiliegend: Zwei Briefmarken der Deutschen Bundespost, 50 und 80 Pfennig, 1976 bzw. 1986.  

076.

WEBER, Carl Maria von. Brustbild nach rechts von Fried. Fleischmann (sc.). Zwickau, Gebr. Schumann [um 1825]. 1 Bl. (24,8x19,3), etwas fleckig, mit größerem Wasserfleck unten rechts.

€ 65,00

077.

WEBER, Carl Maria von. Brustbild im Halbprofil nach dem Ölbild Ferdinand Schimons von 1825 von Ad. Neumann (sc.). Aus: Hermann Gehrmanns Weber-Biographie. Berlin, Harmonie, 1899. 1 Bl. (24,8x16,5 cm), am Rand etwas nachgedunkelt sonst gut.

€ 25,00

078.

WEBER, Carl Maria von. Darstellung des Denkmals für C.M.v.Weber in Dresden (Ernst Rietschel, 1858). Stich von J.W. Baumann (sc.) nach einer Fotografie von Hermann Krone. [ca. 1865] 1 Bl. (26,9x21 cm).

€ 45,00

079.

WEBER, Carl Maria von. Sept Variations pour le Piano Forte sur l’Air vien qua Dorina bella. Ohne bibliographische Angaben, aber mit der Pl.-Nr. 116 (erste Notenseite: „106“!), vermutlich kurz nach 1808. 13 S. in Stich, querfolio.

€ 100,00

Jähns Nr. 53. – Veröffentlichung ohne Opuszahl, die auch bei der Erstausgabe (Augsburg, Gombart, 1808 – nicht erst 1810/11 – vgl. Rheinfurth) fehlt und in Nachdrucken uneinheitlich wiedergegeben wird (auch: op. 12 oder 13). Die Widmung an Katharina, Königin von Westfalen (eine geborene württembergische Prinzessin), fehlt, wurde aber ohnehin nur im Erstdruck wiedergegeben. – Das Gesangstück Dorina bella von Bianchi war seinerzeit sehr populär und ist vielfach bearbeitet worden. Jähns rühmt diese Variationen als den Beginn von Webers Berühmtheit und hob dabei besonders die Variationen 1, 3 und 7 hervor, „die zugleich zu dem Schönsten gehören, was er überhaupt geschrieben hat.“ Ein besonders origineller Einfall bestand aber darin, das Liedchen in der sechsten Variation charakterlich völlig umzudeuten („a piacere quasi Chorale“).

080.

WEBER, Carl Maria von. Großformatiges, sehr repräsentatives En-Face-Porträt in einem Kupferstich von F. Jügel [Berlin 1816], darunter „Karl Maria von Weber“ in gotischen Lettern (spätere Abzüge und Nachstiche verwenden andere bzw. kleinere Schriften); sehr frischer Abzug, 25 x 22 cm, aufgezogen (obere Ecken minimal bestoßen). – Auf den Kartonträger ist ein autographes Notizblatt Webers montiert (3,5 x 12,4 cm, kleine Fehlstellen an unteren Rand).

€ 850,00

Der Text ist nicht vollständig und wegen einer Verfärbung des Papiers nur sehr schwer zu lesen. Offensichtlich handelt es sich um ein Merkzettel zu finanziellen Angelegenheiten, die der Komponist als störend empfindet; die diesbezügliche Klage ist unterstrichen:

Quälereyen für mein gutes Herz

d.[en] 15! eine Quittung mit 150 f. [= Gulden] einkaßiren

durch Kösler, wofür […] 12 gr. bekömmt“

Sehr ansprechende Kombination zweier sehr unterschiedlicher Memorabilien. Trotz seiner Kleinheit teilt das Dokumentchen Großes mit: Das „gute Herz“ ist eben doch eher für Freischütze zuständig als für schnöde Finanzen – das Blättchen spricht auch in nur drei Zeilen die deutliche Sprache des deutschen Idealismus.

081.

ZÖLLNER, Carl Friedrich (1800-1860).  Brustbild en face, nach der „Wehner[t?]schen Dagero[typie]: lith. v. E. Schnabel“ in Punktiermanier, auf Trägerkarton mit faksimiliertem Musikbeispiel zu seinem berühmtesten Lied „Das Wandern ist des Müllers Lust“ (1844) und Namenszug. [Leipzig, C.C. Böhme, um 1840] 1 Bl. (25,1x19,6 cm), fleckig.

€ 95,00

Zöllner gilt als eine der führenden Persönlichkeiten des Männerchorwesens in Mitteldeutschland. 1859 standen 20 Chöre, Zöllner-Vereine, unter seiner Leitung, die sich zum Leipziger Zöllner-Bund letztlich zusammentaten. Von ihm stammen noch heute bekannte Lieder wie Das Lied vom Rheinwein und op. 6 Wanderschaft (1844).

082.

ZÖLLNER, Carl Friedrich. Brustbild nach links von Weger (sc.) mit faksimiliertem Namenszug. Leipzig, ohne Verlagsangabe, jedoch identisch mit dem Exemplar der BNF [Baumgärtners Buchhandlung, nach 1850]. 1 Bl. (27,8x20,7 cm), gut erhalten.

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