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Sonderliste
Autographen Widmungsexemplare und kleine
Musikmanuskripte
PRESSEL, Gustav (1827–1890): Das welke Blatt (»Vor 'nem alten Buche sitzt die Frau«). Lied mit Klavierbegleitung (Gedicht von Ihrer Hoheit, der Princessin Theresia von Altenburg). Ausgabe für die Stimme Ihrer Majestät, der Königin Maria von Hannover. Autographe Reinschrift, Ende Dezember 1854, auf einem für ein Album bestimmtem Doppelblatt (Notenpapier mit aufwändig lithographiertem Zierrahmen), quer-4to (22,5×29,5cm). Bestell-Nr.: 56/39 Preis: € 350,-- Dreistrophiges Lied mit zwei Datierungen: comp: in Leipzig, im Dec: 1854 bzw. Zum Neuen Jahr 1855 [Zeitpunkt der Niederschrift]. Bei Pazdírek nicht nachgewiesen, d. h. offenbar nie veröffentlichte Komposition. – Gustav Pressel ist vor allem durch sein ›Weser-Lied‹ (»Hier hab ich so manches liebe Mal«) berühmt geworden; außerdem wurde seine Oper »Der Schneider von Ulm« (17. Januar 1866 uraufgeführt) eine zeitlang in Deutschland gespielt.
Puccini im „Butterfly“-Fieber
PUCCINI, Giacomo (1848-1924): Eigenh. Postkarte m. U. „GPuccini“ an Antonio Bertolacci in Torre del Lago, Genua (postalischer Ankunftsstempel 13. 2. 1904), 1 S. in 12mo (14 x 9 cm), sehr gut erhalten. Bestell-Nr.: 57/82 Preis: € 475,-- Wegen einer Vereinbarung, um über einen (geschäftlichen?) Brief eines gewissen Doria zu sprechen, „sabato cioè lunedi“, sobald der Komponist in Torre del Lago zurück ist. „Oder willst Du vielleicht am nächsten Samstag zur Premiere kommen?“ Es müsste sich dabei um die Butterfly-Premiere handeln, die am 17. Februar 1904 in der Mailänder Scala über die Bühne ging.
REINECKE, Carl (1824–1910): Albumblatt für Herrn Oscar Weil zu freundlichem Erinnern m. eigenh. Unterschrift und der Datierung: Leipzig, 29. März 1861. 1 Bl. (an den Rändern unbedeutend gebräunt), 4to (16×25cm). Bestell-Nr.: 56/42 Preis: € 450,-- Oscar Weil (1839– nach 1910) stammte aus Albany (USA) und hatte seit 1859 am Leipziger Konservatorium Unterricht – wahrscheinlich bei Reinecke, der dort von 1860 bis 1902 Klavier und Komposition lehrte. Vermutlich erhielt Weil dieses Blatt gegen Schluss seiner Studien anläßlich der Rückkehr in die USA.
RIES, Hubert (1802–1886): Eigenh. Albumblatt m. U. für Carl Gurckhaus, o. O., 3. Dezember 1859, mit einem Violinduo in zwei Abschnitten (o. Titel, insgesamt 21 Takte). 1 Blatt in quer-4to (20,5×26,5cm). Tinte schwach durchscheinend. Bestell-Nr.: 56/46 Preis: € 300,-- Das Blatt wird von dem Violinduo vollständig eingenommen und ist schon etwas untypisch für ein Albumblatt (es ist eher ein Musikmanuskript). – Hubert Ries ist Bruder des Komponisten Ferdinand Ries. Hubert war Schüler von Louis Spohr und seit 1829 als Konzertmeister der Oper in Berlin tätig.
»Ein unergründlich Rätsel ist das Weib«
SCHILLINGS, Max von (1868–1933): Sehr hübsches Widmungsblatt mit 4 Takten (Klaviersatz) u. eigenh. Unterschrift. März 1921, Berlin. 1 Bl., quer-8vo (12×18,5cm). Bestell-Nr.: 56/47 Preis: € 250,-- Musikausschnitt aus Schillings‘ größtem Opernerfolg, »Mona Lisa«, mit den darübergeschriebenen Worten: »Ein unergründlich Rätsel ist das Weib«. Sehr sauberes Schriftbild, das dennoch individuellen Charakter besitzt.
SPEIDEL, Wilhelm (1826–1899): Eigenh. Albumblatt m. U. für Carl Gurckhaus, Leipzig, im September 1854, mit zehn Takten des Klavierstücks Unwetter. Aus den Bildern aus dem Hochland. 1 Blatt in quer-4to (20,5×27cm). Sehr dünnflüssige, etwas verfließende Tinte. Bestell-Nr.: 56/48a Preis: € 100,-- Es handelt sich um den Beginn von Nr. 6 aus Speidels op. 3, »Bilder aus dem Hochlande. 6 charakteristische Klavierstücke« (im Sommer 1852 bei Peters in Leipzig erschienen). Im folgenden Jahr erschien unter dem gleichen Sammeltitel ein zweites Heft als op. 5; Mendel-Reissmann teilt mit, dass diese Klavierstücke sehr verbreitet gewesen seien. – Speidel war am Stuttgarter Konservatorium seit dessen Gründung (April 1857) bis 1874 als Klavierlehrer tätig.
STRAUSS, Richard (1864-1949): Brillantes, großformatiges Porträtfoto des Studios A. Mocsigay, Hamburg (1928 oder etwas früher), 22,5 x 16,6 cm, auf Passepartout-Karton geheftet und dort vom Fotografen signiert. Daselbst auch in dunklem Dokumentenbleistift eine lange eigenhändige Widmung mit Datum und Unterschrift: “Meinem kongenialen Regisseur: dem Intendanten der Berliner Staatsoper Professor Franz Ludwig Hörth in aufrichtiger Werschätzung dankbar ergebener DrRichardStrauss. Garmisch 30. 10. 28” In alter Fotomappe mit Glaspapierschutz, sehr gut erhalten. Referenz-Nr.: 57/104 Preis: € 1.250,-- Richard Strauss stand mit dem Regisseur F. L. Hörth in einem längeren, künsterlisch sehr fruchtbaren Briefkontakt, der zwischen gemeinsamen Theaterptojekten für anhaltenden Kontakt sorgte. Außer der deutschen Premiere der Josephslegende gab es in Berlin zwar keine weiteren Erstaufführungen Strauss’scher Werke, dich war Hörth ein aufgeschlossener und höchst kompetenter Partner für die Breitenwirkung des Komponisten im Repertoire-Betrieb der deutschen Hauptstadt.
STRAWINSKY, Igor (1882-1971): Eigenh. Unterschrift mit Datierung: Buenos Aires, Mai 1936. Etwas gebräuntes Bl., 8vo (19x12cm). Bestell-Nr.: 56/49 Preis: € 300,-- Dokument von Strawinskys erster Südamerikareise. Unter dem Eintrag des Komponisten hat noch sein Sohn Sulima unterschrieben; er trat als Pianist mit Werken seines Vaters auf.
TERSCHAK, Adolf (1832–1901): Eigenh. Albumblatt m. U. für Carl Gurckhaus, Wien, 19. Februar 1860, mit 5 Takten Transcription Slavische Lieder Opus 28 (Partitur: Flauto Solo / Flauto [unleserlich] / Fagotto). Auf schönem Albumblatt-Vordruck mit reichem Zierrahmen, quer-4to (20,5×26,5cm). Bestell-Nr.: 56/51 Preis: € 150,-- Der Flötenvirtuose Terschak komponierte unzählige Stücke für sein Instrument – Pazdírek nennt 197 Werke. Das op. 28 ist jedoch demnach eine Fantasie de Concert; eine Komposition mit dem hier formulierten Titel ist nicht nachweisbar.
THUILLE, Ludwig (1861–1907): Notenzeile (untextierte, 1st. Melodie; 3 Takte) m. eigenh. Unterschrift. Undatiert. Fragment einer Postkarte, 3,5×13,5cm. Bestell-Nr.: 56/52 Preis: € 150,-- Um 1900 war Thuille durch seine viel gespielte Oper »Lobetanz« sehr bekannt.
TOCH, Ernst (1887–1964): Zwei eigenh. Postkarten und ein eigenh. Brief jew. m. U. (zwischen 1922 und 1924) aus der Korrespondenz mit Fritz Brandt in Düsseldorf. Bestell-Nr.: 56/64 Preis: € 180,-- Am Porto der ersten beiden Postkarten lässt sich sehr eindrücklich die beginnende Inflation ablesen: Zuerst betrug es 1,50 Mark, gut zwei Monate später bereits 3 Mark. – Donaueschingen, 31. Juli 1922 (Postkarte, vollst. beschrieben; 9×14cm): Toch hatte an den zweiten »Donaueschinger Kammermusiktagen« teilgenommen, die er von nun an regelmäßig besuchte. Hier bedankt er sich für Ihre sehr freundlichen Zeilen und Benachrichtigung über das Duisburger Musikfest. Augenblicklich bin ich bei einem andern (bloß Kammer=)musikfest und empfange wechselvolle Eindrücke. [...] Vielleicht sehen wir uns im Winter (Panzner macht in seinen Konzerten etwas von mir) ... Karl Panzner (1866–1923) war seit 1909 städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. – Mannheim, 8. Oktober, 1922 (Postkarte, vollst. beschrieben; 9×14cm): Im Vorfeld von Tochs Besuch in Düsseldorf hatte ihm Brandt eine nicht näher identifizierbare Partitur (wahrsch. einer eigenen Komposition) geschickt, für die sich Toch bedankt. Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn ich in der Düsseldorfer Ges. d. Musikfreunde zu Wort kommen könnte. Habe auch selbst an Grewesmühl geschrieben ud ihm eine kleine einsätzige Serenade [für 3 Vl. op. 20?] eingesandt (Spieldauer 10–12 Minuten); falls das Quartett nicht untergebracht werden kann, würde ich mich sehr mit [sic] der Aufführung dieses Stückchens freuen. (Das Quartett wäre mir freilich lieber!) [...] Freue mich, daß wir auch beide auf Orchesterprogrammen stehen, es wäre sehr nett, wenn wir zusammen aufgeführt würden. – Berlin, 25. November 1924 (1 Bl., vollst. beschrieben; 4to, 27×17cm): Er sei zur Uraufführung von Egon Welleszs Tanzphantasie »Die Nächtlichen« in Berlin (20. November 1924); dieser fahre anschließend mit seiner Frau nach Gera zu einer Folgeaufführung seiner Oper »Alkestis« (Uraufführung: Mannheim, 20. März 1924). Danach kämen beide nach Düsseldorf zur Aufführung des Balletts „Achilles auf Skyros“ (Uraufführung lt. New Grove: Stuttgart, 4. März 1926); Toch erwähnt eine Vorstellung am 3. Dezember. Wäre es Ihnen leicht möglich, das Ehepaar 2 Tage bei Ihnen zu beherbergen?Verdi, der erdverbundene Agronom
VERDI, Giuseppe (1813-1901): Eigenh. Brief m. U., Sant’Agata, 18. Februar 1893, an Tito Ricordi in Mailand, 1 S. 8vo (13,5 x 21 cm), Faltungen; mit eigenh. adressiertem Umschlag, sehr gut erhalten. Referenz-Nr.: 57/108 € 1.600,-- Verdi bittet seinen Freund und Verleger um einen höchst unmusikalischen Dienst: Es handelt sich um die Bestellung einer großen Menge von Dünger, die der komponierende Gutsherr von Sant’ Agata für seine Ländereien benötigt. Ora ti prego per l’ordinazione del guano. Es folgt die Spezifizierung: Per Prati stabile No 6:H Quintali 62… Per Prati Erba di Spagna 3:B quintali 108. Ricordi möge auf eine Lieferung al più presto possibile (sehr musikalisch!) drängen, weil la staggione è molto avvanzata. Lieferung nach Stazione Alseno. Man sieht an diesem Brief, wie genau der 80jährige Verdi die Verwaltung von Sant’ Agata noch bis in die technischen Details selbst in Händen hält und sich zu Herzen nimmt. Die triumphale Uraufführung des „Falstaff“ hatte nur neun Tage zuvor, am 9. Februar 1893, an der Mailänder Scala stattgefunden; doch ist sie keines Wortes mehr würdig angesichts der erdverbundenen Pflichten des ländlichen Alltags, der nun die Bestellung von insgesamt 170 Zentnern (8,5 Tonnen!) Dünger verlangt. Verdi, der erdverbundene Agronom
VERDI, Giuseppe (1813-1901): Eigenh. Brief m. U., Sant’Agata, 18. Februar 1893, an Tito Ricordi in Mailand, 1 S. 8vo (13,5 x 21 cm), Faltungen; mit eigenh. adressiertem Umschlag, sehr gut erhalten. Referenz-Nr.: 57/108 € 1.600,-- Verdi bittet seinen Freund und Verleger um einen höchst unmusikalischen Dienst: Es handelt sich um die Bestellung einer großen Menge von Dünger, die der komponierende Gutsherr von Sant’ Agata für seine Ländereien benötigt. Ora ti prego per l’ordinazione del guano. Es folgt die Spezifizierung: Per Prati stabile No 6:H Quintali 62… Per Prati Erba di Spagna 3:B quintali 108. Ricordi möge auf eine Lieferung al più presto possibile (sehr musikalisch!) drängen, weil la staggione è molto avvanzata. Lieferung nach Stazione Alseno. Man sieht an diesem Brief, wie genau der 80jährige Verdi die Verwaltung von Sant’ Agata noch bis in die technischen Details selbst in Händen hält und sich zu Herzen nimmt. Die triumphale Uraufführung des „Falstaff“ hatte nur neun Tage zuvor, am 9. Februar 1893, an der Mailänder Scala stattgefunden; doch ist sie keines Wortes mehr würdig angesichts der erdverbundenen Pflichten des ländlichen Alltags, der nun die Bestellung von insgesamt 170 Zentnern (8,5 Tonnen!) Dünger verlangt. Verdi, der erdverbundene Agronom
VERDI, Giuseppe (1813-1901): Eigenh. Brief m. U., Sant’Agata, 18. Februar 1893, an Tito Ricordi in Mailand, 1 S. 8vo (13,5 x 21 cm), Faltungen; mit eigenh. adressiertem Umschlag, sehr gut erhalten. Referenz-Nr.: 57/108 € 1.600,-- Verdi bittet seinen Freund und Verleger um einen höchst unmusikalischen Dienst: Es handelt sich um die Bestellung einer großen Menge von Dünger, die der komponierende Gutsherr von Sant’ Agata für seine Ländereien benötigt. Ora ti prego per l’ordinazione del guano. Es folgt die Spezifizierung: Per Prati stabile No 6:H Quintali 62… Per Prati Erba di Spagna 3:B quintali 108. Ricordi möge auf eine Lieferung al più presto possibile (sehr musikalisch!) drängen, weil la staggione è molto avvanzata. Lieferung nach Stazione Alseno. Man sieht an diesem Brief, wie genau der 80jährige Verdi die Verwaltung von Sant’ Agata noch bis in die technischen Details selbst in Händen hält und sich zu Herzen nimmt. Die triumphale Uraufführung des „Falstaff“ hatte nur neun Tage zuvor, am 9. Februar 1893, an der Mailänder Scala stattgefunden; doch ist sie keines Wortes mehr würdig angesichts der erdverbundenen Pflichten des ländlichen Alltags, der nun die Bestellung von insgesamt 170 Zentnern (8,5 Tonnen!) Dünger verlangt. Verdi, der erdverbundene Agronom
VERDI, Giuseppe (1813-1901): Eigenh. Brief m. U., Sant’Agata, 18. Februar 1893, an Tito Ricordi in Mailand, 1 S. 8vo (13,5 x 21 cm), Faltungen; mit eigenh. adressiertem Umschlag, sehr gut erhalten. Referenz-Nr.: 57/108 € 1.600,-- Verdi bittet seinen Freund und Verleger um einen höchst unmusikalischen Dienst: Es handelt sich um die Bestellung einer großen Menge von Dünger, die der komponierende Gutsherr von Sant’ Agata für seine Ländereien benötigt. Ora ti prego per l’ordinazione del guano. Es folgt die Spezifizierung: Per Prati stabile No 6:H Quintali 62… Per Prati Erba di Spagna 3:B quintali 108. Ricordi möge auf eine Lieferung al più presto possibile (sehr musikalisch!) drängen, weil la staggione è molto avvanzata. Lieferung nach Stazione Alseno. Man sieht an diesem Brief, wie genau der 80jährige Verdi die Verwaltung von Sant’ Agata noch bis in die technischen Details selbst in Händen hält und sich zu Herzen nimmt. Die triumphale Uraufführung des „Falstaff“ hatte nur neun Tage zuvor, am 9. Februar 1893, an der Mailänder Scala stattgefunden; doch ist sie keines Wortes mehr würdig angesichts der erdverbundenen Pflichten des ländlichen Alltags, der nun die Bestellung von insgesamt 170 Zentnern (8,5 Tonnen!) Dünger verlangt. Verdi, der erdverbundene Agronom
VERDI, Giuseppe (1813-1901): Eigenh. Brief m. U., Sant’Agata, 18. Februar 1893, an Tito Ricordi in Mailand, 1 S. 8vo (13,5 x 21 cm), Faltungen; mit eigenh. adressiertem Umschlag, sehr gut erhalten. Referenz-Nr.: 57/108 € 1.600,-- Verdi bittet seinen Freund und Verleger um einen höchst unmusikalischen Dienst: Es handelt sich um die Bestellung einer großen Menge von Dünger, die der komponierende Gutsherr von Sant’ Agata für seine Ländereien benötigt. Ora ti prego per l’ordinazione del guano. Es folgt die Spezifizierung: Per Prati stabile No 6:H Quintali 62… Per Prati Erba di Spagna 3:B quintali 108. Ricordi möge auf eine Lieferung al più presto possibile (sehr musikalisch!) drängen, weil la staggione è molto avvanzata. Lieferung nach Stazione Alseno. Man sieht an diesem Brief, wie genau der 80jährige Verdi die Verwaltung von Sant’ Agata noch bis in die technischen Details selbst in Händen hält und sich zu Herzen nimmt. Die triumphale Uraufführung des „Falstaff“ hatte nur neun Tage zuvor, am 9. Februar 1893, an der Mailänder Scala stattgefunden; doch ist sie keines Wortes mehr würdig angesichts der erdverbundenen Pflichten des ländlichen Alltags, der nun die Bestellung von insgesamt 170 Zentnern (8,5 Tonnen!) Dünger verlangt. Verdi, der erdverbundene Agronom
VERDI, Giuseppe (1813-1901): Eigenh. Brief m. U., Sant’Agata, 18. Februar 1893, an Tito Ricordi in Mailand, 1 S. 8vo (13,5 x 21 cm), Faltungen; mit eigenh. adressiertem Umschlag, sehr gut erhalten. Referenz-Nr.: 57/108 Preis: € 1.600,-- Verdi bittet seinen Freund und Verleger um einen höchst unmusikalischen Dienst: Es handelt sich um die Bestellung einer großen Menge von Dünger, die der komponierende Gutsherr von Sant’ Agata für seine Ländereien benötigt. Ora ti prego per l’ordinazione del guano. Es folgt die Spezifizierung: Per Prati stabile No 6:H Quintali 62… Per Prati Erba di Spagna 3:B quintali 108. Ricordi möge auf eine Lieferung al più presto possibile (sehr musikalisch!) drängen, weil la staggione è molto avvanzata. Lieferung nach Stazione Alseno. Man sieht an diesem Brief, wie genau der 80jährige Verdi die Verwaltung von Sant’ Agata noch bis in die technischen Details selbst in Händen hält und sich zu Herzen nimmt. Die triumphale Uraufführung des „Falstaff“ hatte nur neun Tage zuvor, am 9. Februar 1893, an der Mailänder Scala stattgefunden; doch ist sie keines Wortes mehr würdig angesichts der erdverbundenen Pflichten des ländlichen Alltags, der nun die Bestellung von insgesamt 170 Zentnern (8,5 Tonnen!) Dünger verlangt. WAGNER, Richard: Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift „RW“, Bayreuth 1881, 1 S. in quer-8vo (18 x 10,2 cm), leicht gebräunt und etwas fleckig. Referenz-Nr.: 56/53 Marschmotiv („Vom Bade kehrt der König heim“) am Übergang zur Verwandlungsmusik im ersten Akt des „Parsifal“, 2 ½ Takte auf zwei Systemen in Klaviernotation, scherzhaft überschrieben „Tempo Bayreuthico. ♪ = 1881.“ Wagner nahm die Arbeit an Parsifal überaus ernst; dennoch gehört es fast zwanghaft zu seinem Persönlichkeitsbild, dass er sich außerhalb des Komponierens, insbesondere auch in Gesellschaft, in handfesten Scherzen abreagierte. Als rhythmischen Wert für ein ♪ die Jahreszahl 1881 einzusetzen, gehört, musikalisch gesehen, bereits in die Kategorie der derben Scherze, da in Wirklichkeit der Marsch zur Gralsburg (Parsifal und Gurnemanz) in höchst gemäßigtem Tempo von statten geht (♪ = ca. 76).
Aus Wagners Pariser ‚Sklavenzeit’WAGNER, Richard (1813–1883). Quittung von Schreiberhand in französischer Sprache mit Wagners eigenhändiger Unterschrift, Paris, 6. April 1842, für den Verleger Maurice Schlesinger ebd. 1 S., 4to (26×20,5cm, 1 Bl.). Ausgeprägte Faltungen; Tinte schwach durchschlagend. Bestell-Nr.: 58/59 Preis: € 3.400,-- WWV 62E. – Es handelt sich um ein außerordentlich aufschlussreiches Dokument, mit dem sich ein Teil von Wagners Tätigkeit während seines Paris-Aufenthaltes (vom 17. September 1841 bis zum 7. April 1842) als Arrangeur nachweisen lässt (Transkribierung s. WWV, S. 219). Hier geht es um Halévys Oper La Reine de Chypre (Uraufführung: Paris, 22. Dezember 1841), von der er laut dieser Quittung einen Klavierauszug, drei Suites für Klavier und Flöte oder Violine ad libitum bzw. zwei Suites für zwei Violinen sowie eine Fassung für Klavier zu vier Händen anfertigen sollte; außerdem wurde noch ein Honorar für das Korrekturlesen der Partitur festgelegt: «Je reconnais avoir arrangé pour M. Schlesinger la Reine der Chypre […] à savoir: 1. Partition Piano et Chant 300 [Francs]. 2. Partition Piano solo avec acc. De flûte ou Violon ad libitum 200. 3. en Quatuor pour 2 Violons, Alto et Vlle ou flûte. 3 Suites, chaque 75, 225. 4. pour deux Violons. 2 Suites 200. 5. Partition à 4m. 200. pour les Corrections de la Grande Partition 300. [Summe:] 1425. et j’ai reçu de lui la dite somme […] m’engageant sur l’honneur de lui envoyer d’ici à deux mois au plus tard les arrangements en Quatuor et à 4 mains que je n’ai pu finir pendant mon séjour à Paris.» Für die gesamte Arbeit waren demnach 1425 Francs ausgezahlt worden, obwohl zwei der sechs Posten noch ausstanden. Die Handschriften der Bearbeitungen sind verloren, WWV weist aber fünf gedruckte Ausgaben nach (s. dort, S. 217). Wagner selbst erinnerte sich nur ungern an diese Arbeiten, zumal es sich um „Brotarbeit“, noch dazu für einen jüdischen Verleger gehandelt hat. In einem Brief an Theodor Uhlig behauptet er, die bei der Abreise von Paris noch ausstehenden Arbeiten nicht gemacht zu haben; dies stimmt zumindest für das Quartettarrangement nicht, das im November 1842 als erschienen angezeigt wurde. Das ganze Geschäft muss als großes Entgegenkommen Schlesingers betrachtet werden; dieser brauchte nicht unbedingt einen Wagner für Arbeiten, zu denen sich Dutzende aus dem Pariser Musiker-Proletariat drängten. Dass Schlesinger auch die noch nicht ausgeführten Arbeiten bezahlte und damit bei der ihm bekannten Abreise Wagners das Risiko einging, sie nie zu Gesicht zu bekommen, ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, mit welchem Hass jüdische Verleger und Musiker von manchen „arischen“ Kollegen bedacht wurden. (Siehe dazu beispielsweise meine Kataloge 50 Nr. 41 [V. d’Indy], 51 Nr. 6 [K. Bank] und 55 Nr. 14 [J. N. Hummel].) WAGNER, Siegfried (1869–1930): Sternengebot. In 3 Akten und einem Vorspiel. Leipzig: Brockhaus, Verl.-Nr. M. B. 524, © 1907. 2 Bll. (Titel, Widmung), 204 S. Klavierauszug (von Eduard Reuss), folio. Blauer Ln.bd. mit Goldprägung und leuchtendem Goldschnitt. Besonders schönes Exemplar mit einer eigenh. Widmung S. Wagners auf dem Vorsatzblatt. Bestell-Nr.: 57/114 Preis: € 280,-- Erstausgabe. – Uraufführung: Hamburg, 21. Januar 1908 (dritte und letzte Oper S. Wagners, die hier hinter einander uraufgeführt wurden). – Die Widmung des Komponisten lautet: „Unserer verehrten geliebten theuren genialen heiteren treuen Mama Schirmer zum Geburtstag. Mögen die Sterne ihr noch ein langes frohes Leben gebieten. Siegfried, der Unentwegte! Bayreuth 21. Juni 1907.“ – Die auf Bl. 2 gedruckte Widmung ist an den Klaviervirtuosen Karl Klindworth (1830–1916) gerichtet, „dem würdigen Jünger und Freunde Richard Wagners und Franz Liszts, dem opfermuthigen Vertreter der Kunst meines Vaters und meines Großvaters“. Die spätere Ehefrau Siegfrieds, Winifred, war Adoptivtochter des Ehepaars Klindworth (Heirat 1915). – Die Opern des »Sohnes eines großen Vaters« hatten bis in die 1920er Jahre einen gewissen Erfolg, jedoch gehört »Sternengebot« zu den seltener gespielten Werken Siegfried Wagners. WEISSMANN, Julius (1879-1950): 2 eigenh. Postkarten m. U., 28.7.1930 u. o. D., mit hübschen kleinen Städtedarstellungen. Bestell-Nr.: 56/66 Preis: € 80,-- 28.7.: Nimmt eine Konzerteinladung an, möchte das Programm jedoch erst später festlegen. – O. D.: Präzisiert das Programm: Trio op. 77, Inventionen op. 101, Quartett op. 102.
WOLFURT, Kurt von (1880–1957) / GRÜMMER, Paul (1879–1965) / GRÜMMER, Sylvia (geb. 1911): Gemeinschaftlich geschriebene Postkarte an den Komponisten (beruflich aber als Jurist tätigen) Dr. Fritz Brandt in Düsseldorf, Berlin-Charlottenburg (Stempel), 10. Juni 1938. (s/w-Photographie, verso: Blick auf Gendarmenmarkt und Schauspielhaus). Bestell-Nr.: 56/67 Preis: € 70,-- Obwohl
inhaltlich wenig informativ, ist die Postkarte gleichwohl ein
exquisites
Dokument dreier zu dieser Zeit in Berlin wirkender Musiker:
Zunächst trug der
Komponist und Musikschriftsteller Wolfurt mit blauer Tinte Adresse und
vier
Zeilen an Brandt ein (bedauert, nicht nach Düsseldorf kommen
zu können), worauf
mit Bleistift der Cellist und Gambist P. Grümmer (von
1913–30 Mitglied des
Busch-Quartetts) seine Grüße anfügt (Es
war schön in Düsseldorf
...); bescheiden notiert dessen Tochter Sylvia, die
gleichfalls renommierte Gamben- und Cellovirtuosin,
Beste
Grüsse.
– Zeitbedingte Postbestempelung: Vermeidet
Rundfunkstörungen!
YSAYE, Eugène – D’INDY, Vincent. Eigenhändige Eintragungen m. U. in : DUPUIS, Albert (1877–1967) : Programmheft XXVme Anniversaire du Prix de Rome du Compositeur Albert Dupuis (Verviers in Belgien, 20. Januar 1928, Grand Théâtre). Verviers: Kaiser, 1928. 21 unpag. Bll., quarto. Geklammert m. Oumschl., Hochglanzpapier. Erste Umschlagseite etwas beschmutzt, innen stellenweise gering fleckig. Insgesamt sehr schön. Bestell-Nr.: 57/122 Preis: € 380,-- Mit diesem Konzert, das unter dem Patronat der belgischen Königin Elisabeth stand und bei dem ausschließlich Werke von Dupuis gespielt wurden, ehrte man einen der wichtigsten belgischen Komponisten d. Z. Dieser hatte 1903 den belgischen Prix de Rome mit seiner Kantate »La Chanson d’Halewyn« gewonnen. Auf unserem Jubiläumsprogramm standen sieben Werke von Dupuis, darunter eine Sinfonie, Orchesterlieder, ein Solostück für Violine bzw. Klavier jeweils mit Orchester sowie das Poème biblique »La sauge fleurie«. Es wirkten zwei namhafte Künstler als Dirigenten mit: Eugène Ysaye („Souvenir d’E. Ysaye“) und Vincent d’Indy (Namenszug). Das vorliegende Programmheft dokumentiert zum einen mit ausdrucksvollen Porträtaufnahmen den Stil der zeitgenöss. Photographie (v. a. die abgebildeten Künstlerinnen – übrigens einschließlich der Königin – wurden sehr sinnlich abgelichtet). Besonders wertvoll aber wird unser Exemplar durch die Autogramme (teilweise etwas beigefügter Text) von Dupuis, Ysaye und d’Indy, zu denen noch zwei Solistinnen kommen: die Sopranistin Nany Philippart sowie die Violinistin Jeanette Dincin, die unter ihrem Mädchennamen auftrat, damals aber bereits mit Ysaye als dessen zweite Frau verheiratet war (zuvor dessen Schülerin) und deshalb als Madame Eugène Ysaye unterzeichnete. Schönes Dokument zur belgischen Musikgeschichte. |
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